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AND THEN A HERO COMES ALONG

Mai 2014 – Im Frankfurter Mainraum gründen drei Freunde eine Heldenzentrale. Seitdem haben sie viel zu tun, denn das Netz schläft nie. In Mentorenprogrammen bilden Jörg Schüler, Gregory Grund und Florian Borns, die Initiatoren von „Digitale Helden“, Heldennachwuchs aus und machen Kinder und Jugendliche fit für einen bewussten und kompetenten Umgang mit sozialen Medien und weltweiter Vernetzung – und das so gut, dass selbst Google aufmerksam wurde.


Text: Gesine Götting
Foto: Digitale Helden

Angefangen hat alles mit der Erkenntnis eines Missstandes: Wenn digital natives Unsicherheiten oder Probleme mit den Neuen Medien haben, mangelt es oft an kompetenten Ansprechpartnern. Eigentlich logisch, denn nur weil Kinder und Jugendliche die aktuellsten Smartphoneanwendungen meist sicherer beherrschen als die Generationen ü30, heißt das noch lange nicht, dass der digitale Alltag für sie grundsätzlich frei von Stolperfallen istimmerhin halten sich fake news, hate speech und cyber mobbing nicht an Altersgrenzen ...

Also einfach hoffen, dass ein 11-Jähriger intuitiv erfasst, welche Konsequenzen es haben kann, Klarname und Adresse zu veröffentlichen? Oder eine 13-Jährige alleine herausfinden lassen, welche Möglichkeiten sie hat wenn ihre sexting-pics plötzlich im WhatsApp-Klassenchat landen? -„Lieber nicht!“, finden Digitale Helden. Mit geballter Berufserfahrung aus Technik, Pädagogik und Kommunikation setzten die Drei genau hier an: Im blended learning, also dem gezielten Mix aus on- und offline Lernen, helfen sie Schulen unter älteren Schülern Helden auszubilden, die den jüngeren mit Rat und Tat beiseite stehen. Sei es in Klassenbesuchen zu bestimmten Themen wie Porno oder Gewalt, sei es als Vertrauensperson mit Expertenwissen.

Klar, dass es das Peer to Peer-Prinzip bei solchen Topics leichter macht, die Dinge beim Namen zu nennen. Außerdem sorgt es für große Lernerfolge, Stufen übergreifenden Zusammenhalt und vor allem Spaß. Schließlich – und das ist Jörg, Gregory und Florian wichtig - geht es nicht darum, moderne Kommunikation zu verteufeln, sondern darum, das Wissen um ihre positiven und negativen Aspekte zu stärken und so zu einem aufgeklärten, selbstbewussten und kreativen Umgang zu verhelfen.

Dass das klappt, schlägt sich auch in Zahlen nieder: Nicht nur ist das Team inzwischen auf 10 Personen angewachsen und hat in 8 Bundesländern an 89 Schulen Helden ausgebildet, diese stellen auch ein top Zeugnis aus. Während Schüler mit Fortbildungen zu hate speech etwa eine Aufklärungsrate von 90% angeben sind sich an Vergleichsschulen ohne Programmteilnahme nur 50% im Erkennen, Bewerten und Reagieren auf das Phänomen sicher.

Natürlich werden so viel Heroismus und Fleiß belohnt – seit der Unternehmensgründung regnet es Preise. Google zum Beispiel zeichnete Digitale Helden 2016 bei seiner Impact Challange erst als Leuchtturmprojekt aus und engagierte die Hessen danach kurzerhand seine Anti-hate-Kampagne #NichtEgal 2017 deutschlandweit an Schulen zu bringen. Grund genug sich auszuruhen? Nicht für unsere Freunde. Derzeit arbeiten sie an weiterer Förderung, um 2018 eine für jeden offene und (kosten-)freie Onlineakademie zu starten.

Klar, das Internet ist nicht der Höllenschlund, doch fühlt es sich gut an, zu wissen, dass ein paar hilfsbereite Helden unterwegs sind, die wissen, was sie tun. Wer jetzt selbst ein bisschen Superman-Feel ernten möchte, kann kostenlos WhatsApp-Kurse besuchen oder gebührenfrei Webinare zu aktuellen Themen buchen.


Lieblingsorte von Florian Borns von Digitale Helden für ...

…Freunde: Zur Eintracht ins Waldstadion gehen.  

…Familie: Trampolinpark Jump n Fly

…Kollegen: Mittagessen im Picknick

…Geschäftspartner: Unser neues Büro in der Arnsburgerstrasse :-)

…Touristen: Spazieren am Main hin zur Gerbermühle