Feels like high Spirit – Max Nachtsheim aka Rockstah
Normalerweise ist er auf zahlreichen Bühnen unterwegs, seine Leidenschaft gilt jedoch seit jeher dem kleinen Kämmerlein in dem er produziert: Max Nachtsheim, auch bekannt als “Rockstah” ist Podcaster, Musiker, Comedian und Moderator – und gehört zu den wenigen der Kreativbranche, die nicht komplett aufgeschmissen sind. Grund dafür: Das Internet.
Seine Podcasts streamte der gebürtige Rodgauer schon vor der Pandemie oft aus dem Homeoffice, von dort betreibt er auch seinen Onlineshop, über den er Kleidung vertreibt. Doch der Teil seines Berufs, in dem die Lichter ausgehen und das Scheinwerferlicht auf ihn strahlt, der ist gerade sehr dunkel. Max Nachtsheim liebt den Liveauftritt, die Begeisterung des Publikums und die direkte Reaktion. Zwar sind Versuche, wie Instagram-Live-Shows und verschiedene Streaming für ihn eine nachvollziehbare Alternative, so wie es viele andere Künstler in Zeiten der Krise anbieten. Ihm fehlt an dieser Stelle aber der Zauber der Liveshow, die sie so besonders macht. Mit ihr kann kein Stream mithalten. Die Sorge vor dem Verlust dieses magischen Moments ist auf jeden Fall etwas, das er in den Raum stellen möchte. Dennoch sieht er für die Arbeitswelt, auch im kreativen Bereich Chancen, auch wenn man diese momentan kaum so benennen möchte. Eine Arbeit, die man von jedem Ort der Welt aus erledigen kann und die zum Leben reicht, ist zweifelsohne für ihn attraktiv. Dazu braucht es aber Strukturen, die ein tatsächliches Homeoffice ermöglichen. Wenn digitales Arbeiten für alle möglich ist, kann das durchaus ein Zugewinn sein, findet der Musiker. Es entkoppelt die Menschen von regionalen Gegebenheiten.
Die aktuelle Situation verstärkt viele gesellschaftliche Stärken und Schwächen. Deswegen müsse man jetzt versuchen, richtig darauf zu reagieren. Diese Erkenntnis kann Rockstah jetzt schon teilen. So zeigt sich momentan aber auch offener, wer aus seinem Umfeld vielleicht doch nicht so charmant ist, wie zunächst geglaubt. Ihm fiel beispielsweise auf, dass in seiner Timeline Verschwörungstheorien geteilt wurden, denen er eine klare Absage erteilt.
“In solchen Zeiten kapseln sich die Arschlöcher doch wesentlich schneller und besser von den coolen Leuten ab”, so der Künstler. Deswegen hofft er auch, dass die aktuelle Zeit uns lehrt und vor allem, dass wir lernen: Innovationen und alternative Pläne können ja durchaus auch noch in einigen Jahren sich als sinnvoll erweisen.