NIPPON LIEGT AM MAIN
Es begann damit, dass ein kleiner Haufen Studenten der Frankfurter Goethe-Universität ein Kinofestival für japanischen Film auf die Beine stellen wollte. Heute ist das Frankfurter „Nippon Connection Festival“ weltweit das größte Japan-Filmfest außerhalb des Landes – mit einem umfangreichen Kulturprogramm mit Konzerten, Partys, Ausstellungen und Kulinarischem. Festivalleiterin Marion Klomfass erzählt im Interview die Erfolgsgeschichte von „Nippon Connection“.
Text: Alexander Jürgs
Foto: Nippon Connection
Q: Stimmt es tatsächlich, dass „Nippon Connection“ das größte japanische Filmfestival außerhalb des Landes ist?
A: Ja, mit über 100 Kurz- und Langfilmen, rund 70 Gästen und über 16.500 Zuschauern an sechs Tagen. Schon beim ersten Festival im Jahr 2000 kamen rund 10.000 Besucher, wir wurden regelrecht überrannt und mussten viele Zusatzvorstellungen anbieten. Ich denke, unser Erfolg ist auf die Qualität unseres Programms und die einzigartige, entspannte Festivalatmosphäre zurückzuführen. Darauf sind wir natürlich sehr stolz. Jedes Jahr werden auch immer mehr internationale Fachbesucher auf uns aufmerksam. Es kommen mittlerweile Journalisten, Festivalmacher und Wissenschaftler aus ganz Europa und auch den USA und Kanada zum Festival.
Q: Ihr seid als kleine Studenten-Initiative gestartet. Wer ist von der Anfangsmannschaft noch an Bord?
A: Aus den ersten Jahren sind neben mir nur noch zwei Leute dabei. Das ist das Schicksal eines ehrenamtlich arbeitenden Festivals. Viele ehemalige Teammitglieder sind in der ganzen Welt verstreut und haben spannende Jobs, auch dank den Erfahrungen, die sie bei uns gemacht haben.
Q: Was hat dich motiviert, so lange dabei zu bleiben?
A: Die Arbeit im Team macht mir viel Spaß. Es ist jedes Mal faszinierend zu sehen, wie sich jeder im Team mit seinen Ideen und seinem Engagement einbringt und einen wichtigen Teil zum Festival beiträgt. Ohne ein tolles Team wäre so ein Festival nicht möglich. Nach einer stressigen Vorbereitungszeit und vielen Nächten mit wenig Schlaf entschädigen einen natürlich am Ende auch die glücklichen Zuschauer und Gäste. Wir bekommen jedes Jahr sehr viel positives Feedback.
Q: Was ist das Faszinierende am japanischen Kino?
A: Die Vielfalt. In kaum einem anderen Land findet man so unterschiedliche Filme wie in Japan. Manchmal sind die wildesten Genre-Mixturen dabei. Es gibt zum Beispiel dramatische Science-Fiction-Komödien oder sozialkritische Erotikfilme. Außerdem sind die Erzählweise und die Charaktere oft nicht so vorhersehbar wie in westlichen Filmen. Es gibt überraschende Wendungen, ambivalente Protagonisten und manchmal hat auch ein Film mehrere Enden. Die Bildsprache ist oft auch anders, als man sie kennt. Es gibt Mut zu langen Einstellungen. Emotionale Szenen werden nicht unbedingt in Close-ups gezeigt, so wie es im Hollywood-Film üblich ist.
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Lieblingsorte von Marion Klomfass für…
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