Aus dem Wald in die Wel
In einem alten Fachwerkhaus am Waldrand sägt, schleift und schnitzt Michel Brück: Er baut klassische Konzertgitarren für Kunden aus der ganzen Welt. Vor allem in einem Land steigt die Nachfrage nach den maßgeschneiderten Instrumenten.
Text: Sarah Kempf
Foto: Jonas Landhelme
Wer Musik ernst nimmt, schätzt die Gitarren von Michel Brück. Seine Instrumente entstehen fernab des Großstadttrubels: Im historischen Ortskern von Königsberg bei Gießen lebt und arbeitet der Handwerker wie in vorindustriellen Zeiten unter einem Dach. Im Erdgeschoss eines 1632 gebauten Fachwerkhauses liegt seine Werkstatt, im Stockwerk darüber wohnt er mit seiner Familie. Das kleine Dorf ist umgeben von sanften grünen Hügeln, nach einem dreiminütigen Spaziergang steht Michel Brück im Wald.
Vielleicht macht das seine Gitarren so besonders, denn seine traditionelle Handwerkskunst ist begehrt. Vor allem in China lebt die Liebe zum Saiteninstrument auf, immer mehr Anfragen bekommt er von dort. Jedes Jahr baut er etwa acht seiner klassischen Konzertgitarren mit Decken aus kanadischer Zeder oder europäischer Fichte und einem Körper aus Palisander. Die maßgeschneiderten Instrumente reagieren stark auf die Energie des Spielers und entwickeln so einen eigenen Klang. Profis aus der ganzen Welt lassen sich von Michel Brück ihre persönliche Gitarre anfertigen: Seine Kunden sind prominente Gitarristen, zu denen Tatyana Ryzhkova, Ekachai Jearakul und Rene Izquierdo zählen, sowie Dozenten und Studenten an Musikhochschulen und Sammler. Brück weiß, worauf es ihnen ankommt, denn er ist nicht nur gelernter Zupfinstrumentenmacher, sondern hatte auch selbst jahrelang qualifizierten Unterricht auf der klassischen Gitarre, unter anderem an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt.
Michel Brück
Schloßstraße 41
35444 Biebertal
www.michel-brueck.de
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