Beuys Don’t Cry!

Beuys Don’t Cry!
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue Dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen,
schaukle so hoch Du kannst mit einer Schaukel bei Mondlicht.
— aus „Jeder Mensch ist ein Künstler", Joseph Beuys

Text: Daniel Brettschneider
Foto: Valentin Popa, Jaewon Chung

Ein Ausnahme-Projekt für Offenbach und die Region: Der Waggon am Kulturgleis ist aus einer Initiative der Hochschule für Gestaltung (HfG) unter der Leitung von Manfred Stumpf zur sozialen Plastik nach Joseph Beuys entstanden.

Georg Klein und Torstn Kauke betreiben seit 2008 gemeinsam mit dem Verein „Soziale Plastik“ diesen kleinen kulturellen Sehnsuchtsort mit Leidenschaft, Gelassenheit und Sensibilität. Ungefähr drei Meter vom Wasser entfernt, direkt hinter dem Isenburger Schloss und unmittelbar am Offenbacher Mainufer gelegen, steht der Waggon auf einem Gleis, das wenige Meter weiter zu der beeindruckenden „Doppelhelix“-Kunstskulptur führt.

Seit Anbeginn versammelt sich eine Gruppe hochtalentierter Künstler im und um den Waggon am Kulturgleis, die den Sound, die Atmosphäre, das Programm maßgeblich prägen und gestalten. So gehört bspw. Matthias Braun (bei aller gebotenen Zurückhaltung: ein musikalisches Genie!) als sogenannter Resident-DJ beinahe schon zum Inventar. Steff Huber präsentiert monatlich ausgewählte Kurzfilm-Rollen, Sibylle und Yvette sorgen für äußerst unterhaltsame Partynächte, Jam-Sessions bieten Musikern den Rahmen für gemeinsames Experimentieren, unbekannte wie auch international begehrte Bands spielen hier regelmäßig Konzerte, die in speziellem Rahmen so meist zu Ereignissen erwachsen. Die besondere intime Atmosphäre, das „Nah-Erlebnis“ eines Liveauftritts oder das Bier auf der Terrasse bei Sonnenuntergang wird von Musikern wie Gästen gleichermaßen geschätzt und zelebriert. Die leicht abgehangene Floskel „Ein Ort wie kein anderer“ trifft hier dann doch so dermaßen ins Schwarze, dass wir einfach dankbar sind um diese Form von engagierter Subkultur in Offenbach. Stets genreübergreifend, unerwartet und geschmackssicher kuratiert: von Livekonzerten, Parties und Clubnächten über Filmabende, Lesungen, Ausstellungen, Theater-Performances bis hin zu Jam-Sessions oder auch Workshops. Der Waggon am Kulturgleis – vergangenes Jahr verdientermaßen mit dem Kulturpreis der Stadt Offenbach ausgezeichnet ­– bietet sowohl Raum zur künstlerischen Entfaltung wie auch größtmögliches Unterhaltungspotenzial. Wenn dieser Raum zunächst auch eher winzig anmutet, wird hier das Credo große Praxis: „Jeder Mensch ist ein Künstler“. Dank der Menschen hier vor Ort...

www.waggon.blogsport.de


Lieblingsorte vom Waggon für…

…Freunde: Radfahren in den weit ausgedehnten Wäldern rund um Offenbach mit Einkehrstationen, z.B. an der Käsmühle, in Heusenstamm und beim uralten, ehemaligen Kloster Hofgut Patershausen (Hofgut Patershausen | Bio-Fleisch direkt vom Hof).  Oder ein Besuch im Fanmuseum (Home) und in Block Eins oder Zwo (für Mutige..) im Kickersstadion, um zu vermitteln, was hautnahe und selbstgemachte Fussbalkultur bedeutet (www.kickersmuseum.de)

…Familie: Siehe oben, ich glaube, viele Leute die ich kenne und ich, unterscheiden nicht sehr zwischen Familie und Freunden.

…Geschäftspartner: Ins Kanouhuh, aber nur unter der Woche und an keinem Feiertag. Hochklassige, spannnende Küche mit orientalisch-französischen Gewürzkombinationen. Dafür relativ bezahlbar und gut geeignet einen Geschäftspartner mal kurz in den 7.Himmel und zurück zu schicken. Restaurant Kanouhou

…Touristen: Der unumgängliche Wilhelmsplatz (Offenbach), am besten am Markttag und die Frage an die Besucher, welche Küche der Welt man denn gerne mal kennen lernen würde. Denn in Offenbach gibt es fast alles, die Stadt ist quasi der -noch erstaunlich schlanke- Bauch von RheinMain. Direkt am Wilhelmsplatz ist das Tarantino immer eine gute Adresse für Fisch und mit die beste Pizza in Offenbach. Ein Spaziergang über den kleinen aber abwechslungsreich verlaufenden Anlagenring gibt einen guten Überblick über Stadteile und Entwicklung.