Von Gründern für Gründer: Startwerk
Was passiert, wenn es in einer Landeshauptstadt nur ein Gründerzentrum gibt? Dann gibt es Menschen wie Fabian Fauth, die aktiv werden und für eine weitere Einrichtung alle Hebel in Bewegung setzen, damit Wiesbaden eine weitere Anlaufstelle für Start-Ups und Jungunternehmer*innen erhält. Seit 2016 findet man deshalb in der Äppelallee das Startwerk: ohne staatliche Förderung, sondern von Gründern für Gründer.
Text: Hanna Krüger
Fotos: Startwerk
Wie alles begann…2007 gründete Fabian eine Kommunikationsagentur, zu zweit und ohne Kunden. Ein gemeinsames Büro im bisher einzigen Gründerzentrum der Stadt Wiesbaden, dem StartBlock (betrieben von der Stadt Wiesbaden), war die Lösung. Was mit einem Raum begann, weitete sich am Ende auf vier aus, so dass 2009 ein Umzug in ein größeres Büro anstand. Die eigene Erfahrung hat letztlich den Ausschlag gegeben, sich für ein weiteres Gründerzentrum einzusetzen, denn das Prinzip mit großer Flexibilität und Netzwerk hat sehr beim Aufbau des Unternehmens geholfen. Trotz vieler Gespräche in einer Arbeitsgruppe der IHK konnte kein Träger für ein weiteres Gründungszentrum gefunden werden.
Statt den Kopf in den Sand zu stecken, begann Fabian auf eigene Faust zu recherchieren, Immobilien zu suchen und entdeckte schließlich das Gebäude in der Äppelallee, das zum Verkauf stand. Schon bei der ersten Besichtigung 2014 war er überzeugt, dass es das perfekte Gebäude für ein Gründerzentrum sein könnte. Dann folgte die Zeit der Verhandlungen und Planungen. Im September 2015 begann endlich die Entkernung und Sanierung. Am 1. Mai 2016 zogen dann die ersten Mieter ein.
Was ist das Startwerk-A?
Auf drei Etagen findet man insgesamt 32 Büroräume, 2 Besprechungsräume, 3 Teeküchen, 3 Aufenthaltsbereiche, 7 WCs und 1 Dachterrasse sowie den Eventspace im Keller.
Die Äppelallee als perfekter Standort:
Er hat eine sehr gute Verkehrsanbindung mit dem Bahnhof Biebrich (VIA in Richtung Ffm bzw. Rheingau/Koblenz) und der A66 um die Ecke. Er hat den Biebricher Schlosspark direkt gegenüber und viele Geschäfte für die tägliche Versorgung direkt in der Nähe. Es gibt genügend Parkmöglichkeiten und er ist ideal erreichbar.
Als privates Unternehmen ohne stattliche Förderung gibt es zwar keine besonderen „Gründerkonditionen“, aber das ist auch nicht nötig. Der Ansatz des Startwerk-A ist es, durch gemeinschaftliche Nutzung von Allgemeinflächen und durch hohe Flexibilität, die geboten wird, mehr für junge Unternehmen zu tun, als einfach nur subventionierte Mieten anzubieten.
Zu Beginn war bereits die Hälfte vermietet, ein halbes Jahr später gab es keine freien Büroräume mehr. Durch sehr kurze Kündigungsfristen (1 Monat zum Monatsende), gibt es immer mal wieder freie Räume, aber maximal einen Monat Leerstand, häufig wird nahtlos weiter vermietet. Der Bedarf ist also durchaus vorhanden, so dass Überlegungen im Raum stehen, ein Startwerk-B zu eröffnen. Das Team schaut gerade nach Möglichkeiten im ganzen Rhein-Main-Gebiet.
Aktuell findet man u.a. folgende Unternehmen im Startwerk-A: youos, Truewoods Clothing, Merkurist, Harvestmoon Drinks, Basemen und wiesbaden112.de – eine bunte Mischung also.
Das Startwerk-A bietet außerdem zahlreiche Events, aber nicht nur zu Gründerthemen! Im letzten Jahr startete z.B. die Wein-Tasting-Party „WEINbeats“. Immer im Fokus stehen dabei die Möglichkeiten zu netzwerken und der Glaube, dass man gemeinsam viel mehr erreichen kann als alleine. Deshalb arbeitet das Gründerzentrum auch eng mit dem heimathafen zusammen und unterstützt die Initiative des heimathafens in Wiesbaden das Alte Gericht zu einem Kreativ- und Gründerspot umzubauen.
Ein weiteres Hightlight ist der im März 2017 eröffnete Eventspace. Dieser wird nicht nur für eigene Events genutzt, sondern auch extern vermietet. Vor allem an Firmen, die auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Location für ihre Workshops, Seminare, Firmenfeiern etc. sind. In 2018 soll dieser Zweig noch ausgebaut werden. Das Team des Startwerk glaubt, dass der „Geist“ des Hauses mit vielen spannenden Unternehmen in den drei Büro-Etagen eine gute Basis ist, damit Firmen dort tolle Events machen können.
Zum Schluss noch eine Anmerkung von Fabian Fauth…
Einige Zeit bevor es mit dem StartWerk konkret wurde, habe ich gesagt, dass ich die Vision habe, dass junge Leute nicht mehr nach Berlin gehen müssen/wollen, um coole Unternehmen zu gründen. Ganz wichtig dafür sind Orte, an denen Gleichgesinnte zusammenkommen können. Wir hoffen, dass wir ein weiterer Baustein sind, dass Leute in der Rhein-Main-Region bleiben, wenn sie was Großes starten wollen. Denn das Rhein-Main-Gebiet und Hessen haben so viel zu bieten, dass man hier alles machen kann, was man will. Deswegen denke ich, dass wir auch mit Stolz sagen können: StartWerk - FEELS LIKE HESSEN!
Startwerk: http://www.startwerk.de/
Lieblingsorte von Fabian Fauth für…
...Kollegen: Das 60/40 am Kulturzentrum Schlachthof
http://das6040.de
...Freunde: Das Biebricher Rheinufer mit Weinprobierstand, Eisdiele und Restaurants
https://www.rheingau.de/wein/probierstaende/wiesbaden-biebrich
...Familie: Da bietet die Fasanerie für jeden was
https://www.wiesbaden.de/fasanerie
...Geschäftspartner: Im Sommer die Sonnenstühle auf unserer Dachterrasse. Im Winter auf einen Kaffee im Heimathafen
http://www.heimathafen-wiesbaden.de
…Besuch von außerhalb: Der Neroberg mit großem Freizeitangebot und dem besten Blick über Wiesbaden
https://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/freizeit/ausfluege/neroberg/neroberg.php