Feels like Offenbach an der Riviera
Wenn im Sommer die Schwäne ums Offebacher Bembelboot schnattern, Motorboote mit gebräunten Rentnern vorbeischippern, und sich die Fahrräder um den Hafen 2 tummeln, wenn das Leben schön und allerorten easy erscheint, wird klar: Es gibt eine deutsche Riviera – sie liegt in Offenbach. Man muss nur dran glauben.
Text: Sabine-Lydia Schmidt
Mit Synthesizern und Gitarren liefert das neue Riviera Festival einen hinreißenden Soundtrack für mediterrane Träume am Mainufer. Das Festival für Pop- und Clubkultur steigt am 6. und 7. September. Mehr als 20 Bands und DJs spielen hier Musik von morgen - zukunftsweisende, angesagte und diverse Popkultur. An den sieben Locations entlang des Mainufers ist mächtig was los: Im Robert Johnson spielen am Festival-Freitag Kedr Livansky aus Moskau, die Irin Or:la und Luz1e, DJ Shootingstar aus Frankfurt. Die größte Location nebenan, der Hafen 2, hat den Top-Act auf der Riviera-Fahne stehen: Brandt Brauer Frick geben hier am Samstag ein Konzert mit ihrem neuen Album „Echo“. Danach gibt’s lovedancing all night long mit Mario y Gonzales und Michael Rütten. Freitag spielt die Band 5KHD im Hafen und die Aftershowparty steigt gemeinsam mit dem Frankfurter Mousonturm unter dem Motto „Unfuck My Future“.
Foto © Kedr Livanskiy
Alle Locations in Offenbach sind absolut individuell: In einer ehemaligen Chemiefabrik-Vorstandskantine, den Parkside Studios, spielen am Samstag Abend Shari Vari, das neue Projekt der Hamburgerinnen Sophia Kennedy, und Helena Ratka, Resident DJ im Golden Pudel Club. Das Duo Koxette hat im Anschluss ein Clubset mit Posaunistin speziell für Riviera konzipiert: R&B concreté. P.A. Hülsenbeck, früher bei Sizarr, hingegen verblüfft mit Jazz, der irgendwie auch den Bogen zum Pop spannt. In der Schlosskapelle an der Hochschule für Gestaltung spielt John Moods, eigentlich in der Berliner Band Fenster, herrlich versponnenen Indie-Pop, der die 90er hierher holt. In der Afip, einem ehemaligen Schlecker-Markt, passiert zeitgleich etwas ganz anderes: Die Berliner Autoren und Theatermacher Imran Ayata und Bülent Kullukcu veranstalten dort ihre Musikreise „Songs of Gastarbeiter“. Kommentiertes Auflegen und Multimediavortrag in einem, ist diese musikalische Lesung eine Hommage an 50 Jahre Einwanderung, Arbeiterlieder, Schmachtmelodien und genauso an anatolischen Disko-Folk.
Mit Shuttleboot Gaby, Skipper Bernd und einem Shuttlebus kommt man von einer Location zur anderen. Zwischendrin gibt’s Picknickplätze, Wegbiere entlang der Kaimauern, Sexy Summertime Bingo, Tischtennis Rundlauf, kühle Drinks, Snacks aus Ghana, Gegrilltes vom Köftemann und ein paar Schoppe am Bembelboot.
Festivalbeginn ist am Freitag, den 6. September ab 19 Uhr und Samstag, den 7. September ebenfalls ab 19 Uhr.
Das 2-Tagesticket mit Eintritt zu allen Locations, Konzerten und Partys gibt es ab 42 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Tagesticket ab 20 Euro. Das gesamte Programm, Tickets und Festivalinfos gibt es auf www.riviera-offenbach.de und www.offenbach.de/kultur.
