It’s a match! Die Tauschpartner-Vermittler

It’s a match! Die Tauschpartner-Vermittler

Notebook gegen Fernseher, Rassel gegen Strampelanzug: Die neue App Swapper bringt Nutzer zusammen, die gebrauchte Gegenstände tauschen wollen. Die Online-Tauschbörse funktioniert nach einem ähnlichen Matching-Prinzip wie etwa die Dating-App Tinder. Der User stellt ein Objekt ein und bekommt wertgleiche Gegenstände angezeigt, bei Interesse wischt er auf dem Smartphone nach rechts. Die Idee dazu hatte der 19-jährige Darmstädter Wirtschaftsstudent Joel Monaco. Swapper ist seit Mitte Dezember online und hat einen ziemlich guten Start hingelegt: Nach nur vier Wochen hat die App rund 3.000 Nutzer, Tendenz steigend.

Text: Sarah Kempf


Q: Joel, was macht Swapper attraktiver als andere Online-Tauschbörsen oder Flohmärkte? 

A: Bei anderen Online-Plattformen muss man als Nutzer selbstständig einen passenden Tauschpartner suchen, das ist mühsam. Wenn man sich diese Mühe sparen und stattdessen etwas verkaufen will, hat man meistens einen Wertverlust. Man muss drauflegen, wenn man sich hinterher etwas Neues kauft. Da habe ich eine Marktlücke gesehen.

Q: Welche Produkte sind bei Swapper beliebt? 

A: Besonders gut laufen Videospiele und Elektronik. Unsere Zielgruppe sind vor allem Schüler, Studenten und Auszubildende. Die haben dasselbe Bedürfnis wie andere, neue Produkte zu kaufen, aber oft nicht das nötige Kleingeld. Eine Zielgruppe, mit der wir anfangs nicht gerechnet haben, sind junge Eltern. Kinder wachsen schnell, da werden Klamotten schnell zu klein und Spielzeuge langweilig.

Q: Als du mit deinem Geschäftspartner Julius Kaden das Start-Up gegründet hast, hat euch das Gründungszentrum HIGHEST der TU Darmstadt beraten. Wie kam es dazu?

A: Ich kannte an der TU mehrere Leute, die kostenlos von HIGHEST unterstützt wurden, deshalb habe ich mich auch an das Gründungszentrum gewandt. Swapper war anfangs ein Hobbyprojekt, erst durch HIGHEST hat es sich zu einem Geschäft entwickelt. Die Berater haben uns in die richtige Richtung gelenkt und sind einzelne Schritte mit uns durchgegangen, die wir dann umgesetzt haben.

Q: Julius zieht jetzt nach Darmstadt, weil ihr dort euer Büro eröffnet. Warum gerade Darmstadt?

A: Das liegt zum einen natürlich daran, dass ich aus Weiterstadt komme. Aber ganz ehrlich: Anfangs hatten wir Frankfurt im Sinn. Die Stadt ist allerdings ziemlich überlaufen, gerade von größeren Firmen. Dann haben wir gemerkt, dass momentan ziemlich viele Start-Ups nach Darmstadt ziehen, und wir wollen in der Start-Up-Szene mitmischen. 

Q: Deine Tipps für Start-Up-Gründer?

A: Das Wichtigste ist ein gutes Team. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man jeden Tag stundenlang zusammen am Produkt arbeitet. Ich hatte mit meinem Kumpel Julius ein Riesenglück, bei anderen habe ich gemerkt, dass die sich nicht so reingehängt haben wie ich. Und man muss von seiner eigenen Idee überzeugt sein und sollte nichts überstürzen. Timing ist eine superwichtige Sache, man muss sich nicht nur fragen: Gibt es das Produkt schon? Sondern auch: Ist der Markt bereit dafür? 

Q: Was steht bei euch als Nächstes an?

A: Wir planen eine Menge neuer Features, zum Beispiel ein Bezahlsystem. Man soll als Nutzer einstellen können, ob man bereit ist, bei einem Tausch draufzuzahlen, um sein Objekt gegen ein wertvolleres zu tauschen. Dafür arbeiten wir mit einem anderen Start-Up zusammen. Außerdem wollen wir einen Paketdienst einbinden. Im Juni fahren wir als Speaker zur K5 Conference nach Berlin. Bei der E-Commerce-Messe sind auch große Unternehmen wie Zalando und Ebay dabei, deshalb ist es eine super Sache für uns, dass wir als Speaker eingeladen wurden. 


Lieblingsorte von Joel Monaco für…

…Kollegen: Fletcher's - Better Burger
www.fletchers-frankfurt.de

…Freunde: Langener Waldsee

…Familie: Herrngarten, Darmstadt

…Touristen: Burg Frankenstein