Ein Band, das uns hält

Ein Band, das uns hält

Kilian Attinger startete im November 2024 mit seiner Neugründung „das Freihandband“ Die Entstehungsgeschichte von Kilian Attingers Unternehmen ist ein Musterbeispiel für ein Start-up. Von der Produktidee bis zum Geschäftsstart lag nur ein knappes Jahr. Im November 2024 startete der Verkauf des Freihandbandes. Bereits seit dem neunten Lebensjahr hatte der Jungunternehmer bedingt durch einen Verkehrsunfall erhebliche orthopädische Beeinträchtigungen. Er war nach sieben OP´s wiederholt auf Krücken im Alltag angewiesen und kennt die üblichen Pain Points.

Text: Florian Albinger
Datum: 19.03.2025
Fotos: Kilian Attinger, Freihandband

 

Kilian Attinger hat das Freihandband entwickelt.

 

Produktidee aus eigenem Erleben

„Nach meinem Studienabschluss im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen-Elektrotechnik an der Hochschule Fulda im Herbst 2023 stand die vorerst letzte OP an. Im Nachgang hatte ich die Idee, beide Krücken miteinander zu verbinden und am eigenen Körper zu positionieren, um einfach mal die Hände frei zu haben. So entstand das `Freihandband´ aus robustem Bandmaterial als praxisorientiertes Nischenprodukt“, berichtet Kilian Attinger.
Sein Wunsch, sich selbständig zu machen, wurde durch die Nutzungsmöglichkeit des YBG Hessen Start-up-Stipendiums bekräftigt. Anfang 2024 traf er die finale Entscheidung zur Einsetzung des Freihandbandes als langfristig angelegtes Geschäftsmodell.

 

Das Freihandband erleichtert Menschen mit Krücken alltägliche Handlungen wie etwa das Bedienen eines Smartphones.

 

Perfektes Produktions- und Vertriebskonzept

Die vielfachen Vorbereitungsarbeiten nahmen Fahrt auf. Das Band wird zu 100 Prozent in Deutschland gewebt und genäht. Die Näharbeiten erfolgen teils durch die Caritas Wertarbeit. „Durch die Behinderung meiner Tante habe ich von Kind an einen Bezug zur Caritas und konnte die Vielfalt der dort hergestellten Produkte kennenlernen. Das hat mich sehr beeindruckt, so dass ich daraufhin in der Caritas Werkstatt in Fulda ein Praktikum absolviert habe. Gerne lasse ich diese sozial wertvolle Komponente in meine Produkte einfließen“, sagt Attinger. Den Vertriebsweg, über den er zunächst Endkunden anspricht, steuert er vorerst ausschließlich online. Mittels seiner Website und Produktvideos können sich die potentiellen Kunden von den Vorzügen des Freihandbandes überzeugen. Im zweiten Step ist ein B2B-Vertrieb an Sanitätshäuser vorgesehen.

Freihandband als Multitool

Als praktischer Alltagshelfer dient es temporär oder dauerhaft allen, die auf Krücken angewiesen sind. Das Multitool bietet auch nach der Zeit auf Krücken vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. „Sogar für leichte physiotherapeutische Übungen nach Absprache mit dem Arzt oder Physiotherapeuten ist es geeignet“, bemerkt der Gründer stolz und ergänzt: „Eine Diversifikation in Varianten und Farben ist bereits in Planung.“

Die Kreativität von Kilian Attinger war auch Grundlage für seine Bachelor-Arbeit, die er über das selbstentworfene Sportgerät für ParkPong, einer eigens geschaffenen Kombination aus Roundnet und Tischtennis, verfasst hat. Die neue Sportart stellt er im April 2025 an der Hochschule Fulda leitenden Hochschulsport-Experten aus Deutschland vor und ergänzt damit anschließend das Angebot des Hochschulsports.


Alle Informationen zum Freihandband sind hier zu finden: Zur Website